Begegnungen von Gegenwartskunst und christlicher Gemeinde
Im Jahr 2011 starteten die Kunstsammlungen zusammen mit dem Künstlerseelsorger des Bistums Regensburg das sehr erfolgreiche liturgische Kunstprojekt „Da-Sein“.
Künstler stellen Werke zur Verfügung, die existenzielle Themen des Daseins betreffen: Pfarreien treten mit uns in Kontakt und wählen Kunstwerke aus, die dann beim Gottesdienst oder in anderen Formen der Gemeindearbeit für Erwachsene, Jugendliche oder Kinder für eine gewisse Zeit in den Blick genommen werden. Auf diese Weise können Diskussionen über Kunst, über das Leben und über den Glauben und vor allem auch darüber, was diese drei verbindet, angeregt und gefördert werden.
Einige Kernthemen des Daseins – Beziehungen, Schmerz, Angst, Freiheit, Liebe oder Vergeblichkeit und Tod beschäftigen seit jeher Künstler ebenso wie jeden nachdenkenden Gläubigen. Das Projekt „Da-Sein in Kunst und Kirche“ soll ein Versuch sein, an diese verbindende Tradition anzuknüpfen, mit welcher sich Kunst und Glaube durch die Jahrhunderte gegenseitig inspiriert und großartige Werke hervorgebracht haben.
Für das liturgische Projekt "Da-Sein in Kunst und Kirche“ 2025 wurden Künstlerinnen und Künstler gebeten, sich mit dem Thema „Selig die Frieden stiften... (Mt 5,9)“ auseinanderzusetzen:
Über den Gräberfeldern nach dem 2. Weltkrieg machen 1948 alle christlichen Kirchen das Gelöbnis: Krieg darf um Gottes Willen nicht sein. So formuliert die Gründungsurkunde des Ökumenischen Rates der Kirchen aus 44 Ländern. Um Gottes Willen – nie wieder Krieg, um Gottes willen – weil die Friedensstifter versuchen, Gottes Willen zu entsprechen.
Was ist daraus geworden? Ein vergebliches Anliegen Gottes? Jedenfalls immer und überall: ein sehr gefährdetes Anliegen.
Frieden muss (möglich) sein – auch um des Menschen Willen. Wo beginnt dieser Friede? Nicht irgendwann und irgendwo, sondern immer zwischen zwei Menschen. Zwischen Dir und mir … im Kleinen fängt’s an, damit es im Großen auch was werden kann.
Kann Frieden gestiftet werden – mit der Kreativität von Kunstschaffenden? Wie kann Kunst beitragen, dass Gedanken des Friedens sichtbar werden?
Noch nie waren solche Gedanken und Umsetzungen so wertvoll wie heute.
Freuen Sie sich auf eine vielfältige Präsentation zum Thema "Selig die Frieden stiften... (Mt 5,9)" an verschiedenen Orten im Bistum. In der Rubrik "Aktuelles" erfahren Sie über laufende Ausstellungen in den Kirchen. Außerdem werden die gezeigten Kunstwerke hier vorgestellt.
Beiträge des vergangenen Kunstprojekts mit dem Thema "Hoffen wider alle Hoffnung":
Maria Maier

ZEITENWENDE, 2022/2023
Das Bild ist eine Fotocollage von Licht-Schatten-Fotografien die ich in der Prinz-Leopold-Kaserne Regensburg vor dem Abriss des Areals aufgenommen habe.
Wo Licht fehlt, ist Dunkelheit, ist Hoffnungslosigkeit. Licht macht die Welt aber nicht nur sichtbar für das menschliche Auge, sondern ermöglicht auch sinnliche Erfahrungen,
Dominik Schleicher

Licht aus der Tiefe, 2023
„Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst“ (Joh 1,5)
Dort, wo wir die Verzweiflung zulassen,
wo wir die Dunkelheit annehmen,
werden wir mitten in der Verzweiflung einen Funken Hoffnung
und in der Finsternis einen Spalt Licht entdecken.
Licht aus der Tiefe
Bronzestele
33 cm breit, 150 cm hoch, 1,5-7 cm tief
2023
Landshut, St. Nikola, 6. April bis 4. Mai 2024
Nach Klardorf ist das "Licht aus der Tiefe" ab 5.12.2023 in der Basilika Waldsassen ausgestellt.
Kirche St. Michael in Tännesberg vom 13.7. bis 10.8.2023
Wilfried Anthofer (+)

SUNDANCE, 2015
Hoffnung und ihr Widerpart
Hoffnung ist ein elementarer Bestandteil unserer Psyche. Sie ist Antrieb und Motivation für unser Handeln und Tun.
Sie kann als Widerpart von Verzweiflung, Resignation und den daraus resultierenden Ängsten gesehen werden.
Beide Pole des menschlichen Seins bedingen einander, Eines gäbe es nicht ohne das Andere.
Darüber hinaus umgibt diese Gefühlslagen oft etwas Ungewisses, im Verborgenen liegendes.
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