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© Tom Kristen

Wenn wir wollen, daß alles so bleibt, wie es ist,
dann ist es nötig, daß sich alles verändert.
                                                   Giuseppe Tomasi di Lampedusa in „Der Leopard“

Sisyphos` Dementi

Der Berg auf dem ich wohne
ist nicht so hoch wie ihr glaubt.
Er ist gar kein Berg.
Und der Stein war schon bald
nur noch der Rest eines Steins.
Vor ein paar Jahren ist er mir
in den Ausguß gerutscht.
Seitdem sitze ich hier
und gebe Erklärungen ab.
Alles andere ist falsch.
                                           Hans-Ulrich Treichel

1942 entwickelt der französische Autor Albert Camus Sisyphos in dem philosophischen Essay Der Mythos des Sisyphos eine Philosophie des Absurden, die eng mit dem Existentialismus verwandt ist. Die beiden letzten Sätze dieses Essays sind berühmt geworden: „Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“Diese radikale Neuinterpretation der Sisyphosqualen hat eine existenzialistische Sichtweise auf den Mythos etabliert und den Umgang mit dem Mythos neu belebt. Von nun an findet sowohl in der Literatur als auch in der bildenden Kunst eine intensive Auseinandersetzung mit dem Mythos statt, die sehr verschiedene Deutungen der Sisyphos-Figur hervorbringt.
Sisyphos wird nun verstärkt als Allegorie auf die Conditio humana gelesen. Diese Deutung war zwar schon in der Antike vorhanden, in der Folge von Camus’ Neubewertung erhält sie aber nun oftmals einen affirmativen, bejahenden Gehalt, Sisyphos’ Tätigkeit wird in der Regel als sinnstiftend beschrieben....

 

90 x 120 cm
Acryl auf Leinwand
2020

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