Station
Die Endlichkeit der Zeit, zumindest der irdisch-menschlichen – sie wird uns auf einer Bahre der Vergänglichkeit offensichtlich. „Station“, eine Skulptur von 1997 aus Granit, Stahl und Hanf, ist ein Memento mori von eindringlicher Gegenwärtigkeit. Bei Martin Heidegger ist das Bewusstsein des kommenden, unvermeidlichen Todes das In-der-Welt-sein selbst. Die Zeitlichkeit des konkreten Daseins ist existentielles Problem des Einzelnen in jeder Station seines Lebens. „Station“ ist dennoch nicht ein düsteres Fanal, sondern ein Punkt des Innehaltens am Weg – Erinnern an Vergangenheit, aber auch eine Skulptur der Hoffnung in unentrinnbarer Zukunft, eine leere Bahre, die den daneben stehenden Betrachter an die Freude des Lebens mahnt.
Helmut Langhammer bearbeitet die Oberflächen und bleibt nie oberflächlich, er behaut den Stein und bricht ihn nicht, die Kälte des Steins gewinnt Wärme. Seine Werke sind körperlich spürbar, sinnlich erfahrbar. (MB)
Granit, Stahl, Hanf
1997