Altes und Neues Testament
Der jüdische Davidstern und das christliche Kreuz – jedes der beiden Zeichen bestimmt seine jeweilige Hälfte. Doch eindeutig überwiegt die Zusammengehörigkeit. Die gläserne Außenhülle erinnert an zwei große Reagenzgläser, zusammengefügt zu einem geschlossenen Schrein durch ein breites Gürtelband aus Blei.
Auch das Innere ist ein durchgängiges Ganzes, ein gerolltes Bündel aus Jutestoff, sorgsam und fest verschnürt. Nur die beiden aufgemalten Zeichen setzen zwei gesonderte Akzente.
Zwei Hälften also einer Sache, die aber innerlich und äußerlich als Einheit zu verstehen sind. So wie das Alte und das Neue Testament, die beiden großen Teile der Bibel. Jeder Teil ist eine Geschichte für sich, doch erst zusammen bilden sie die Heilsgeschichte für die Menschheit.
Das gerollte Jutebündel ist eine Anspielung auf die Schriftrolle als der Urform des Buches und weist symbolhaft zurück in die frühesten Anfänge des Glaubens, auf die gemeinsamen Wurzeln von Judentum und Christentum.
Die berühmten Pergamentrollen aus den Höhlen von Qumran am Toten Meer, Zeugnisse aus jener Zeit und von unschätzbarem historischen Rang, wurden in diesem modernen Kunstwerk als Denkimpuls ins Heute herübergeholt. (FF)