Ein Stück Sternenhimmel ist immer auch mit dabei (Werkgruppe)
Schon im letzten Jahrtausend, in Zeiten meiner Adoleszenz, gab mir, wenn irgendein Problem riesig erschien, ein Blick in den Sternenhimmel (am besten außerhalb von Berlin auf dem nachtbeleuchtumgsleerenLande) wieder Hoffnung. Mein riesiger Kummer wurde angesichts dieser gewaltigen Fernen erst einmal zu einem kleinen Kummer. Allein das erhabene Bild des majestätischen Himmelsgewölbes reichte für diese Linderung aus. Dazu gesellte sich ein erworbenes Wissen, um das Walten von überirdischen Gesetzmäßigkeiten, die jedoch auch im Irdischen (als Teil des Kosmos) ihre Gültigkeit hatten und so auch in mir wirkten. Es war nach einem Himmelsblick nun nicht mehr allein Kummer und Chaos in meiner finsteren Gefühlwelt, denn ich erlebte, dass gleichzeitig ja immer auch der überzeitliche Kosmos anwesend war, von erhabenem, ewigen, unverstandenem Sein erzählend und in mir das Gefühl eines Aufgehobenenseinserzeugend; so groß, so majestätisch war nun die auf Kosmisches geweitete Empfindung, dass meine jämmerliche Last sich in Nichtigkeit auflöste. Dabei wusste ich auch, dass das All der Welten immer da war, auch wenn ich die Sternenlicht spendenden Welten nicht sehen konnte, wie z. B. am Tage.
Auch gefielen mir später die Himmel-/Sterne-Darstellungen in den mittelalterlichen und gotischen Bildwerken besonders. Ich mochte die naiv-abstrakten Sternenhimmel sowohl als Malerei, als auch in ihrer Symbolik. Schon seit Beginn dieses Jahrtausends entstanden immer wieder Bilder in denen ein stilisierter Sternenhimmel als Bildteil fungiert.
Jörg Länger
Ölfarbe, Schlagemetall und Mischtechnik auf Gesso-Halbkreidegrundierung auf Holz oder Linolschnitt, Ölfarbe und Schlagmetall auf Leinwand
2022-2024