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© Wilfried Anthofer

„Das Dazwischen“ ist mehr als nur ein Zwischenraum oder ein Übergang zwischen zwei Orten.
Es ist ein eigenständiger Ort, ein leerer Raum – immer zwischen den Dingen, immer in direkter Angrenzung zu etwas. Es ist da, ohne eigentlich etwas zu sein.
Ist es das wirklich? Man könnte diesen Zustand auch so formulieren:
- Was ist etwas, bevor es als Etwas wahrgenommen wird?
- Ist das „Dazwischen“, das Unsichtbare, eine Form von Abwesenheit, welche zur Existenz gehört?

Es liegt der Schluss nahe, dass das „Dazwischen“, der Übergang zwischen zwei Ereignissen oder Orten, nicht fassbar erscheint. Denn es ist nahezu unmöglich diesen Begriff visuell darzustellen.

Der bedeutende Philosoph Edmund Husserl (*1859 +1938) spricht von einem Innenhorizont, dem Dunklen im Gegenstand, das voll ist mit Sichtbarkeit. Das Unsichtbare ist demnach das tragende Fundament des Sichtbaren – die wahrgenommene Welt wird zwischen dem Unsichtbaren gehalten und umkränzt. Das Nichts – doch sichtbar zu machen? So gesehen müsste es möglich sein, von einem Raum in diesem „Dazwischen“ zu sprechen, der als dunkle Matrix für das Geschehen dient. Er befindet sich immer zwischen Dingen, er grenzt an sie. Ohne die Dinge an seinen Rändern gibt es ihn nicht.
Bei eingehender Betrachtungsweise ist dieser Raum also durchaus angefüllt mit Ereignissen, mit Leben, Ängsten, Hoffnungen – eben unserer Existenz mit all ihren Fragen. Zum Beispiel:  Woher kommen wir, wohin gehen wir?
Die visuelle Darstellung dieses Gedankens ist aber sehr schwer zu verwirklichen, denn welches Ereignis ist exemplarisch abbildbar?
Ein konkretes Geschehen würde dem Thema in seiner vieldeutigen Komplexität nicht gerecht.
Es bleibt also nur eine Versuchsanordnung, eine freie Bildkomposition, die geeignet ist, viele Interpretationen zuzulassen - ein Spiel mit der psychologischen Wirkung der Farben und Formen und den daraus resultierenden Emotionen und Gedanken.
Der Raum im „Dazwischen“ regt die Fantasie an. Es gibt etwas zu entdecken und zu hinterfragen.

Auf einem weiß – gelb gehaltenen Grund liegt ein nicht ganz mittig eingebettetes dunkles Feld. Auf diesem sind vielfach verschachtelte Farbfelder angeordnet, die in Bezug zueinander, aber auch zum sie umgebenden Farbraum stehen.
Verstärkt wird diese Verknüpfung noch durch ein lineares Geflecht, welches der Komposition Halt und Bezugspunkte gibt.

In der Kirche St. Georg in Hienheim war die Collage 2019 zu sehen.

Zweiteiliges Leinwandbild, gerahmt H170 cm x B 50 cm / H170 cm x B170 cm
Gesamt: H 170 cm x B 220 cm
Mischtechnik / Collage
Hängend oder stehend installiert

Zweiteilig, gerahmt: 170 x 50 cm plus 170 x 170 cm, Gesamt 170 x 220 cm
Mischtechnik/Collage auf Leinwand
2019

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