Ausstellung vom 16. Mai bis 6. Oktober 2002
der Stadt Regensburg und des Diözesanmuseums
Albertus Magnus, der große Universalgelehrte des Mittelalters, war wandernder Bettelbruder und Bischof, Naturforscher und Astronom, Universitätslehrer und Vorbild des literarischen Dr. Faustus. So facettenreich wie Albert selbst ist auch die Begegnung mit ihm in Regensburg.
In der mittelalterlichen Stadt lassen Zeitzeugen aus Stein Alberts Wirkstätten und seine Zeit, das ereignisreiche 13. Jahrhundert, aufleben.
Im Mittelpunkt eines Ausstellungszyklus zu seinem 800. Geburtstag stand Albert als der große Neugierige. Dabei überraschte er immer wieder durch seine Aktualität: Modern muten sein umfangreiches Wissen, sein Forscherdrang und sein europaweites Engagement an.
Die Ausstellung war als Rundgang durch mehrere, thematisch ganz unterschiedliche Museen angelegt. Die fünf Stationen, die in beliebiger Reihenfolge besucht werden konnten, erschlossen verschiedene Aspekte aus Alberts Leben und Schaffen. So ließ sich seine Vielseitigkeit, seine geistige Weite und seine Wanderschaft erfahren. Alle Stationen waren bequem zu Fuß zu erreichen: Unterwegs sein - genauso wie Albert, der bis ins hohe Alter durch ganz Europa wanderte!
Im Domschatz erzählten Originalurkunden von Alberts Bedeutung als bischöflicher Friedensstifter und Vermittler. In St. Ulrich (Domplatz) standen Alberts Bedeutung in Volksglauben sowie seine Verehrung bis heute im Mittelpunkt. Im Naturkundemuseum konnten die Besucher ihm als Wegbereiter der modernen Naturwissenschaften begegnen.
Im Kreuzgang des ehemaligen Dominikanerklosters wurde, eingebunden in die Ausstellung "Die im Licht sind" über Heilige des Mittelalters der Universitätslehrer Albert in seiner Zeit an den Originalschauplätzen vorgestellt. Hier konnten die Besucher in der Albertus-Kapelle eine mittelalterliche Vorlesung besuchen: mit Albertus Magnus und seinem berühmten Schüler Thomas von Aquin. Zudem bestand die Möglichkeit, die sonst geschlossene monumentale Ordenskirche der Dominikaner in Regensburg aus dem 13. Jahrhundert mit ihrer reichhaltigen Ausstattung zu besichtigen. Sie gilt als eine der am besten erhaltenen, schönsten und bedeutendsten Bettelordenskirchen Deutschlands.
Im Kepler-Gedächtnishaus veranschaulichte eine Animation am Computer Alberts Expertenwissen in der Astronomie und seine Argumentation für die Kugelgestalt der Erde. Astronomische Modelle, interaktive Medien und Weltkarten aus der Zeit Alberts ermöglichten Vergleiche: Welches Weltbild hatten Menschen im Mittelalter, 350 Jahre später Kepler und wie sehen wir die Welt von heute?
Und an der Donau (rechtes Donauufer, Nähe Eiserner Steg) sowie auf dem botanischen Albertus-Magnus-Weg auf den Winzerer Höhen ging es mit Albert auf Wanderschaft. Er war kein "Stubenhocker". Im Laufe seines Lebens führten ihn seine Reisen kreuz und quer durch Mitteleuropa - stets zu Fuß.
https://bistumsmuseen-regensburg.de/ausstellungen/bisherige-ausstellungen/22-albertus-magnus-der-grosse-neugierige.html#sigProId80398cdd16
siehe auch: Laserinstallation in der Dominikanerkirche - LICHTZEICHEN "Und die Erde steht nicht still"