"Vera" und "Nicole"

Schlafen heißt vertrauen, in das Heute und das Morgen, auf göttliche Geborgenheit, in die Gewissheit, am nächsten Morgen wieder aufzu(er)stehen. Wir liefern uns schutzlos aus in diesem Niemandsland zwischen Leben und Tod. Sabine Wild zeigt in ihren unmittelbar ansprechenden Gemälden zwei Frauen, die mit geschlossenen Augen ganz bei sich sind, die sich selbst in die Arme nehmen im geheimnisvollen Land zwischen Illusion und Realität.
Vor einem blumendurchwirkten Hintergrund zeichnet die Künstlerin „Vera“ mit einem Stofftier, vielleicht in Traumgedanken an ungetrübte Kindertage. Die in Blau versetzten Körperkonturen legen schwerelos einen unwirklichen Schleier über die Schlafende.
Über die Leinwand perlende Farbtropfen entrücken „Nicole“ in den Raum, in dem der Mensch in seiner Seele aufgehoben ist, die Ahnung des Schlafes als kleiner Bruder des Todes – vor weitem Himmelsblau dabei ein Bild voll Harmonie und Da-Sein in der Unbegrenztheit unserer Träume.