Blut und Gold
Die Installation "Blut und Gold" spannt sich wie ein golddurchwirktes Fadennetz vor das große Kreuz an der Altarwand. Es verunklärt den Blick und verklärt ihn zugleich. Gold hat immer seine zwei abgrundtief verschiedenen Seiten. Seit jeher ist Gold allerhöchstes Gut der Menschen für ihre Götter, und seit jeher haftet an ihm auch ein menschenverachtender, tödlicher Fluch. Denn allzu oft weckte der Lockruf des Goldes die finsteren Mächte und es folgten Ströme von Blut. Blutbesudelt sind auch einige Maschen dieses goldenen Schleiers vor dem Gekreuzigten. Hinter Prunk und Herrlichkeit des Palmsonntags lauert schon der Karfreitag. So war es bei Christus, so wird es immer sein in der Welt. Gold ist schöner Schein, sein Glanz ist Festgewand, in Wahrheit aber bloß eitler Tand.
144 Blattgoldblätter, teils mit Eigenblut, in Plastiksäckchen; Draht
2009