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Kunstwerk des Monats Mai 2010
Gotische Hausmadonna
Die thronende Maria mit Kind lässt sich überzeugend einer bestimmten Stilphase der Regensburger Domwerkstatt um 1330/35 zuordnen. Das Bildwerk war ursprünglich eine Hausmadonna und mit der rückwärtigen Platte wandbündig eingemauert. Das betreffende Haus, im Kern mittelalterlich, gehörte ehemals zum Adeligen Damenstift Obermünster. Seit einem barocken Umbau stand die Skulptur in einer Außennische des Gebäudes, bis der heutige Besitzer diese bedeutende gotische Hausmadonna ins Museum gab und an deren Stelle einen Abguss anbrachte.
Kunstwerk des Monats April 2010
Michael Triegel (*1968)
„Persephone im Hades“
Vor einer grünen Tapisserie sitzt eine Gliederpuppe, aufrecht in majestätischer Haltung, ihr hölzerner Körper in edlen Stoff gehüllt. Der bodenlange weiße Schleier wirft einen Schatten auf den Kopf ohne Gesicht. Die kantig gebogenen Finger der rechten Hand scheinen über einen Tierschädel auf ihrem Schoß zu streichen. Auf den Bohlen des Holzfußbodens liegt vor ihrem rechten, unter den in großzügigem Faltenwurf drapierten Stoffbahnen verborgenen Fuß ein aufgeplatzter Granatapfel.
Kunstwerk des Monats März 2010
Björn Hauschild (*1959)
„Kyrie Eleison“
„Bei Hauschild stehen wir ... einem plastisch gestalteten Malwerk gegenüber, dessen Bildaussage über alle Grenzen hinausweist, sie gleichsam sprengt, um so die Sprache der Transzendenz wie auch deren Lichtschein durchdringen, durchbrechen zu lassen.
Die geistlichen, spirituellen Annäherungen des Künstlers laden ein, es ihm gleich zu tun: Sich einer erhofften oder geglaubten oder auch einer fremden Wirklichkeit auszusetzen, um dadurch das Ganze unseres Lebens erfahren zu können.
Kunstwerk des Monats Februar 2010
Alfred Manessier (1911-1993)
Glasfenster in Saint-Michel, Les Bréseux
fotografiert von Manfred Zimmermann
In einem Artikel in der von den beiden Dominikanerpatres Marie-Alain Couturier OP und Pie-Raymond Régamey OP herausgegebenen Zeitschrift „L’Art Sacré“ aus dem Jahr 1950 berichtet P. Couturier von seinem ersten Besuch in Les Bréseux, einem kleinen Dorf im französischen Jura, mitten im Winter: „Nichts konnte besser auf die Glasfenster von Manessier vorbereiten, die zu sehen wir gekommen waren: ihre Reinheit, die bewundernswerte Vervollkommnung der Farben und der Linien schienen in dieser Einsamkeit zu singen, weit entfernt von jeder Plattheit, von jeder Bloßstellung, von jedem Lärm.“
Kunstwerk des Monats Januar 2010
Innenansicht des Regensburger Domes
Das Ölgemälde ist vor allem in seiner historischen Bedeutung beachtenswert. Die Darstellung zeigt einen Blick in das Innere des Regensburger Domes St. Peter von Westen her, wobei fünf Joche des Langhauses, also die ganze Länge der Kathedrale, erfasst sind. Die Inneneinrichtung entspricht dem Zustand der Barockisierung des 17. Jahrhunderts, aber bevor im Jahr 1785 der neue silberne Hochaltar errichtet wurde.
Kunstwerk des Monats Dezember 2009
Die Geburt Christi
Fenster des Regensburger Doms St. Peter
Das Fenster I im Hauptchor zeigt unter anderem Szenen aus der Kindheitsgeschichte Jesu: die Verkündigung an Maria, die Geburt Christi, die Anbetung der Könige und die Darbringung im Tempel. Gestiftet wurden die Medaillonfenster von Bischof Nikolaus von Ybbs (1313-1340). Sie sind um 1320 zu datieren.