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Ausstellung vom 23. September bis 5. November 2006
im Museum Obermünster

Skulptur Malerei Zeichnung Alfred Böschl

Die Schau bot einen Querschnitt durch das Schaffen der beiden Künstler. In den historischen Gewölben standen sich in reizvoller Begegnung die meditativen polychromen Linienbilder von Astrid Schröder und die Werke Alfred Böschls gegenüber, deren Bogen sich von der Installation mit einem wandgroßen Farbfoto aus dem kalifornischen Death Valley bis zum skulpturalen Torso spannte.

Gemeinsam war allen gezeigten Arbeiten die Einladung an den Besucher, Gedachtes und Erlebtes im Blick auf die Ausstellungsstücke neu zu spüren, sich einzulassen auf die Ruhe, Kraft und Weite der Bilder. „Ein Rendezvous von Gemälden und Skulpturen, das wir Betrachter als Spannung voller Harmonie erleben dürfen“, beschrieb Dompropst Dr. Wilhelm Gegenfurtner die Ausstellung. „Spannung, Leere, Harmonie sind Begriffe, Gefühle und Empfindungen, aus denen das Schaffen von Astrid Schröder und Alfred Böschl wächst und mit denen es uns als Betrachter anzieht.“
Astrid Schröder, 1962 in Wilhelmshaven geboren, lebt und arbeitet in Regensburg. Die Reduktion dominiert ihre Arbeitsweise. In ihren Linienbildern wird der Entstehungsprozess zum Bildinhalt. Die Malerei ist für sie existentiell. Die in Landshut aufgewachsene Malerin hat für sich einen klaren Stil gefunden, der ihr Schaffen weiterträgt. Sie versteht ihre Linienbilder eher als Zeichnung, als zeichnerische Geste mit dem Pinsel. „Es ist ein ständiger Prozess, in dem ich stecke, der in meinen Alltag einfließt. Es ist ein gleiches Konzept, aus dem sich immer Neues entwickelt“, beschreibt sie die Entstehung ihrer Werke. „Ich stehe davor, lasse mich hineinfallen, eine Vertiefung in die Leere, und lasse entstehen, beim Arbeiten entsteht das Bild.“ Es ist eine meditative Leere, eine innere Sammlung, „wie das täglich geübte Gebet“.

Astrid Schröder bewegt sich durch den Farbkreis, legt mit einer Grundfarbe die Stimmung an und reduziert die Malerei auf ein Minimum. „Ich tauche den Pinsel in die Farbe, ziehe Linien solange die Farbe reicht und lasse daraus ein Bild wachsen.“ Es sind die immer gleichen Übungen, um Serien von Farbreihen aneinander zu fügen. Selten werden mehr als zwei Farben kombiniert. Und doch entstehen daraus, wie es Ines Kohl im Begleitkatalog formuliert, Tiefen im Bildraum und Bewegung, schichten sich Horizonte hintereinander. Astrid Schröder ist wichtig, die Wahrnehmung nicht auf einen Gegenstand festzulegen, sondern Sinnlichkeit zum Ausdruck zu bringen, „eine Art Spiritualität, die für den Betrachter erfahrbar wird“.

Gegenfurtner betonte in seiner Eröffnungsrede das Zusammenspiel von Spannung und Leere, aus dem Harmonie entstehen kann. „In der Bibel wird die Erde als am Anfang wüst und leer beschrieben. Aus der Leere, die sich der Materie entzieht, entsteht der Schöpfungsakt.“ Um diese Leere zu finden, zieht sich Astrid Schröder in ihr Atelier zurück. Den Bildhauer Alfred Böschl, der im Regensburger Laabertal lebt und arbeitet, zieht es fort. Er stiehlt sich fort, wie er sagt, um „Natur auf das Radikalste zu spüren“, zum Beispiel allein im kalifornischen Death Valley, in den Wüstentälern zwischen trockenen Bergketten. Er hält die Eindrücke in atmosphärischen Farbfotografien fest. Eine Ausstellungsinstallation mit einer wandgroßen Aufnahme aus diesem Wüstental mit einer Salzaufschüttung verbindet der Künstler mit einem alttestamentarischen Motiv. „Lots erstarrte Frau wirkt in Alfred Böschls Arbeit wie eine einsame Schweigerin in der Salzwüste Utah, aus der Entfernung wie eine fremde Gestalt, aus der Nähe mit dem Gesicht einer Frau gezeichnet“, interpretierte Dr. Herbert Schneidler in seiner Laudatio. In Spannung voller Harmonie zeigen sich auch die Skulpturen Böschls. Sie zeugen von der Kunst, den Charakter des Steins zu finden, um seine innere Harmonie zu spüren und auszudrücken. Alfred Böschl, geboren 1949 in Adlhausen in Niederbayern, wirkt und arbeitet seit nahezu 30 Jahren in Regensburg und im Ostbayerischen Raum. Seine künstlerische Auseinandersetzung findet Ausdruck in einer kraftvollen reduzierten Formensprache vorwiegend in den Materialien Stein und Bronze. Neben der Skulptur gewinnt aber das zeichnerische Werk zunehmend Bedeutung.

Alfred Böschl, geboren 1949 in Adlhausen in Niederbayern, wirkt und arbeitet seit nahezu 30 Jahren in Regensburg und im Ostbayerischen Raum. Seine künstlerische Auseinandersetzung findet Ausdruck in einer kraftvollen reduzierten Formensprache vorwiegend in den Materialien Stein und Bronze. Neben der Skulptur gewinnt das zeichnerische Werk zunehmend Bedeutung.

Kunstwerk des Monats September 2006

Astrid Schröder, 1962 in Wilhelmshaven geboren, lebt und arbeitet in Regensburg. Die Reduktion dominiert ihre Arbeitsweise. In ihren Linienbildern wird der Entstehungsprozess zum Bildinhalt. Astrid Schröder bezeichnet ihre Arbeiten als „farbige Zeichnungen“, die aber auch bildhaften Charakter in Anspruch nehmen können.

Kunstwerk des Monats Oktober 2006

Podiumsdiskussion "Wie fromm muß kirchliche Kunst sein?"