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Hausmadonna

Diese Figur finden Sie an einem Haus, in dem ein berühmter Regensburger lebte: die barocke Hausmadonna in der Oberen Bachgasse 7. Der Baublock hat sich seinen mittelalterlichen Charakter bewahrt . Das bekannteste Anwesen in der Oberen Bachgasse ist das Wohnhaus Albrecht Altdorfers. Er wird um 1480, vermutlich in Regensburg, geboren. Als Bürger von Regensburg ist er erstmals am 13. März 1505 nachgewiesen. Der Maler gelangt trotz der für die Stadt wirtschaftlich ungünstigen Zeit zu Wohlstand. 1513 erwirbt er das stattliche Haus „sambt dem Turm und Hofstetten ... an Sand Veytspach (am Vitusbach) bey den Augustinern gelegen...“. Das Haus war bereits im 13./14. Jahrhundert erbaut worden. An der Nordseite erinnert eine Schrifttafel an den berühmten Eigentümer: „Wohn- und Sterbehaus des groszen Regensburger Malers Albrecht Altdorfer † 12. Februar 1538“. Unter der Inschrift finden sich drei Wappen: Regensburg, Altdorfer und Altdorfermonogramm.

Im 18. Jahrhundert wird die Fassade dem Zeitgeschmack entsprechend umgestaltet und mit barockem Putzdekor überzogen. Der Patrizierturm verliert seinen ursprünglichen Zinnenabschluss und erhält ein Zeltdach. Aus barocker Zeit stammt auch die würdevolle Hausmadonna im 1. Obergeschoss an der Nordwestecke des Turms. Die Steinskulptur, entstanden um 1700, steht auf einer akanthusverzierten Konsole, beschützt von einem gestuften, polygonalem Blechdach. Der Bildhauer stellt hier Maria als Königin des Himmels mit Krone und Zepter dar. Sie neigt ihr kronenschweres Haupt dem Kind auf ihrer Linken zu, das mit langer Lanze nach dem Teufel sticht, der sich in Gestalt der Schlange um den Erdball windet. Das metallene Herz zu Füßen der Madonna, mit verglaster Schauseite, dient als Lampe.

Eine Lichtampel vor der Hausmadonna – diese Gestaltung kommt aus Italien, woher im Mittelalter auch die Anregung dafür stammte, das Haus unter den Schutz der Gottesmutter zu stellen. Die Hochblüte der Hausmadonna setzt mit dem barocken Hausbau ein. In Bayern wird zu dieser Zeit immer öfter die Madonna der Mariensäule in München zum Vorbild, die Kurfürst Maximilian I. als „Patrona Boiariae“ (Schutzherrin Bayerns) 1638 in Dankbarkeit für ihren Schutz im Dreißigjährigen Krieg auf dem Marienplatz aufstellen ließ. So ist dieser weit verbreitete Bildtyp zum Beispiel auch Anregung für die Mariensäule in Kelheim, die Ratsherr Jakob Mayr ebenfalls 1700 errichtet. Die dortige Marienstatue ist nahezu identisch mit der Hausmadonna am Altdorfer-Haus. In diese typisch barocke Darstellung fließt das Immaculata-Motiv ein. 1708 führt Papst Clemens XI. offiziell das Fest der Unbefleckten Empfängnis ein. Die majestätische Hausmadonna in der Oberen Bachgasse ist ein Bild des Zeitgeistes: Nach der Abwehr der reformatorischen Angriffe auf den Marienkult lebt die volksfromme Verehrung der Gottesmutter neu auf. Maria wird gestaltet als Königin des Himmels und der Erde, als die Siegerin über die sichtbaren und unsichtbaren Widersacher der Kirche und der Seelen.

Maria

Foto: altrofoto.de