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Hl. Christophorus

Alle, die nach dem hier von einer adeligen Regensburger Künstlerin dargestellten Nothelfer benannt sind, feiern im Juli ihren Namenstag. Das gesuchte Bild können Sie in der Waffnergasse sehen, an der hohen Hofmauer des fürstlichen Marstalls. Das Kalksteinrelief mit der Darstellung des hl. Christophorus entwarf und gestaltete Fürstin Margarete von Thurn und Taxis (1870-1955).

Das Relief findet sich genau genommen am Emmeramsplatz 6. Das ist die Anschrift des fürstlichen Marstalls, erbaut von 1828 bis 1831 unter Fürst Maximilian Karl vom königlich-bayerischen Baumeister Jean-Baptiste Métivier als klassizistischer Dreiflügelbau. Ein Marstall gehörte zu den wichtigsten Repräsentationsbereichen eines Schlosses. Die beiden Stallflügel für bis zu 80 Pferde, dazu Kutschen, Schlitten und Sänften, und die rückversetzte Reithalle, deren figürliche Ausstattung von dem Münchner Bildhauer Ludwig Schwanthaler stammt, wurden im ehemaligen Klostergarten von St. Emmeram errichtet. Der bayerische Staat hatte die Fürsten von Thurn und Taxis 1812 mit dem säkularisierten Benediktinerkloster für die Abtretung des internationalen Postverkehrs entschädigt. In seiner heutigen glanzvollen Form wurde der Marstall unter Fürst Albert (1867-1952) ausgebaut.

Er hatte sich 1890 in Budapest mit der 20-jährigen Erzherzogin Margarete von Österreich vermählt. Die Fürstin war geachtet, vor allem durch ihr soziales Engagement. Während der beiden Weltkriege pflegte sie Verwundete im Lazarett. Später assistierte sie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder und im Kinderspital bei Operationen. Erholung fand Fürstin Margarete vor allem bei ihren Pferden. Im Regensburger Anzeiger vom 5. Juli 1930 heißt es in der Würdigung zu ihrem 60. Geburtstag: „Eine glänzende Reiterin aber findet sie ihre Lust in dem Pferdesport; ... ihr Stolz war einstens im stattlichen Zuge mit ihren Söhnen in früher Morgenstunde durch die Umgebung unserer Stadt zu reiten.“

Neben dem Reitsport gehörte die zweite Passion der Fürstin der Kunst. Darüber schreibt der Regensburger Anzeiger: „Gleich gewandt in der Führung des Pinsels, wie des Meißels, hat sie unter dem Künstlernamen Margit von Valsassina zahlreiche Gemälde und Statuen geschaffen und damit auch in Kunstausstellungen lebhafte Beachtung gefunden. Die fürstlichen Schlösser und viele Kirchen enthalten Werke von ihrer kunstfreudigen und kunstgeübten Hand.“ Das plastische Hauptwerk der adeligen Bildhauerin findet sich in Regensburg in der Herz-Jesu-Kirche mit dem Hochaltar, Seitenaltarreliefs und 14 monumentalen Heiligenstatuen. Unser Rätselmotiv, der hl. Christophorus an der um 1910 errichteten Hofmauer des Marstallgebäudes, gehört zu ihren frühen Reliefs.

Christophorus, dessen Gedenktag im Juli gefeiert wird, ist der Patron der Fuhrleute, des Verkehrs und der Reisenden. Der Name Christophorus kommt aus dem Griechischen - Christo-Phoros – und bedeutet „der Christusträger“. Nach der Legende war der Riese Reprobus auf der Suche nach dem mächtigsten König. Nur diesem wollte er dienen. Durch einen Einsiedler angeregt, hat Reprobus Menschen auf dem Rücken über einen reißenden Fluss getragen. Als er mit einem Kind auf der Schulter ins Wasser stieg, wurde die Last immer schwerer. Das Wasser schwoll an, er fürchtete zu ertrinken. "Du hast nicht nur die ganze Welt getragen, sondern auch denjenigen, der die Welt erschaffen hat" sagte das Kind zu ihm. Dadurch erkannte Reprobus in dem Kind Christus, der ihm bei der Taufe den Namen Christophorus gab. Der Christusträger ist ein beliebtes Motiv in der Kunst. In der Volksfrömmigkeit heißt es, dass die Betrachtung seines Bildes am Morgen den ganzen Tag vor einem „jähen Tod“ schütze. So wurde der Patron und Nothelfer oft an Stadttürmen, Toren, Kirchen- und Hausmauern dargestellt. Heute ist der Heilige vor allem als Schutzherr der Autofahrer bekannt. Auch Fürst Albert I. besaß bereits über zehn Modelle des „neumodischen“ Automobils.

Christopherus

Foto: altrofoto.de