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Die Heiligen Drei Könige in der Schwarzen-Bären-Strasse 1

Unser Motiv zeigt ein spätgotisches Relief an der Neorenaissancefassade in der Schwarzen-Bären-Straße 1. Das Steinbild über dem Einfahrtsportal in Form eines Täfelchens stellt die Anbetung der Heiligen Drei Könige dar. Maria hält das Jesuskind auf den Knien, dem die Weisen Caspar, Melchior und Balthasar ihre Geschenke bringen. Die Könige werden als Vertreter der drei Lebensalter wiedergegeben. Der würdige Greis mit langem Bart kniet barhäuptig vor Maria und überreicht Gold als Gabe. Die Krone hat er zu Füßen der Gottesmutter niedergelegt. Daneben stehen die beiden Könige mit Weihrauch und Myrre, als Mann in den mittleren Jahren zum Himmel deutend, und der Jüngling als Mohr. Im Stall sind Ochse und Esel zu sehen. Am linken Bildrand erscheint mit charaktervollen Zügen das Gesicht Josephs. Die Datierung in der Kehle der schmalen Verdachung weist auf 1478 als Entstehungsjahr des Reliefs, das noch Spuren der einstigen Bemalung trägt. Die Minuskel-Inschrift nennt „johannes pechk“ als Stifter.

Das Relief ist das einzige Krippenbild an einem Regensburger Profanbau. Doch hat das Gebäude eine klerikale Vergangenheit. Das Haus mit einer Bausubstanz aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts gehörte als Kanonikalhof, also als Hof eines Stiftsherrn, zur Alten Kapelle.
Der Hl. Joseph ist auf der Fassade sogar zweimal dargestellt. Über dem Relief mit der Krippenszene zeigt ihn ein Glasmosaik von 1889. Der Hl. Joseph war der Namenspatron von Josepha und Georg Joseph Manz. Der Buchhändler und Verleger ließ 1850 die drei nebeneinander liegenden mittelalterlichen Häuser an der Ecke zwischen Pfauengasse und Schwarze-Bären-Straße zusammenfassen und die Fassade einheitlich neu gestalten.


Dreikönig


Foto: altrofoto.de