Schwäblkelch um 1769/71
Nachdem der prunkvolle Kelch in keinem der alten Inventare angeführt wird, kann er nicht ursprünglich zum Domschatz gehört haben. Es dürfte sich vielmehr um jenen Kelch handeln, der im Inventar von 1868 beschrieben ist: "Ein kostbarer älterer Kelch mit Patene und Löffelchen, vom sel. Bischofe Fr. Schwäbl dem Dome geschenkt.
Die Steine sind echt."Die Goldschmiedearbeit Georg Ignaz Bauers zeigt sich auch hier in ihrer phantasiereichen und virtuosen Ausführung. Besonders hervorzuheben sind die sechs Emailmedaillons, die Szenen aus dem Leben Christi zeigen, unter anderem eine schön gestaltete Darstellung der Geburt Christi mit der Anbetung der Hirten. Sie bestechen durch die Raffinesse der farblichen Nuancierung wie durch die temperamentvolle Handschrift des Zeichners. Die von Rocaillen umrahmten Ovalfelder an Fuß und Cuppa zieren jeweils Emailmedaillons, um die je ein Kranz aus kleinen silbernen Blumen und zehn geschliffenen Almandinen gelegt ist. Dazwischen zieren getriebene Gebinde aus Weintrauben und Kornähren, Rosen und Granatapfel.
Kelch
Augsburg, um 1769/71
Georg Ignaz Bauer
Silber vergoldet, getrieben und gegossen, ziseliert und punziert, 6 Emailmedaillons in getriebenen Silberrahmen, mit je 10 Granaten besetzt
zu sehen im Domschatzmuseum