Madeleine Dietz (*1953)
Licht – Erde – Tresor. Hier ist niemand.
Erde und Licht und sonst nichts. Geschützt von einem Stahlmantel. Die Landauer Künstlerin Madeleine Dietz birgt Glaubens- und Lebenswahrheiten in einem Tresor (griech. thésauros „Schatzkammer“).
Die reduzierte Skulptur bewahrt den Schatz der österlichen Hoffnung, verbirgt und enthüllt eindrucksvoll das Geheimnis von irdischem Vergehen und lichtvoller Auferstehung.
Entstanden ist diese Art von Licht-Erde-Objekten in Zusammenhang mit den Abschiedsräumen in Krankenhäusern. Die Leuchtspur auf getrockneter Erde weist den Weg vom irdischen Sein zum göttlichen Versprechen des Lebens im Licht, das den Tod überwindet. Erde ist der fruchtbare Boden, in dem organische Materie aufgegangen ist und auf dem neues Leben wächst. Er kann bearbeitet und gepflegt, aber auch im Raubbau des Menschen verdorben werden. Die Erde ernährt uns, wir gehen in sie zurück. Die Lehmbrocken stehen für Madeleine Dietz für den Kreislauf des Lebens, verbunden mit dem Nebeneinander von Leere und Fülle und der Frage, nach dem was bleibt.
Im Licht der Frühlingssonne bricht aus winter-fahlem Laub neues Wachstum: eine in der Passionszeit fühlbare Zuversicht, wertvoller als viele in einem Tresor verschlossenen scheinbaren Sicherheiten. (MB)
HIER IST NIEMAND 2013
Stahl / Erdstücke / Echtantik-Glas
40 x 40 x 40 cm
auf Stahlsockel
Bis Ende März im Rahmen des Projekts „Da-Sein in Kunst und Kirche“ zu sehen in der Kirche St. Coloman in Harting