Wilhelm Koch (*1960)
„RÚAH - Luftkreuz“
„Luft“ ist für die Bibel ein zentraler Begriff, ihr Sinn- und Symbolgehalt mehrdeutig. Der erste Brief an die Thessalonicher 4,16-17 – die Hoffnung der Christen: „Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen.“
Das „Luftkreuz“ sieht aus wie ein Pluszeichen und ist in Bewegung. Getragen und bewegt von und in der Luft schwebt es durch den Raum und zeigt sich an Stellen des Kirchenraums, wo noch nie ein Kreuz zu sehen war. Es findet neue Wege zu den Menschen, kommt auf sie zu, stellt sich in den Weg, trifft sie womöglich und entfernt sich wieder.
Was im Luftkreuz „steckt“, ist unsichtbar und nicht zu „begreifen“. Das Kreuz ist durchsichtig und durchscheinend, hat keine feste Rückseite. Die Möglichkeit des Durchblicks, der Blick „hinter“ das Kreuz macht es zum Zeichen des Durchgangs. Aus dem Zeichen des Todes wird ein Zeichen des Lebens.
Wilhelm Koch
„RÚAH – Luftkreuz“
Pneumatisches Objekt
3,2 x 3,2 x 1,2 m
zu sehen im Rahmen des Projekt „Da-Sein in Kunst und Kirche“ ab 4. Oktober bis 1. Advent 2012 in der Kirche St. Coloman in Harting