Alfred Böschl
„Mein Schutzengel braucht nur einen Flügel“
Engel sind Flügelwesen, ihr Reich sind die Lüfte, ihre Rolle ist Bote zu sein zwischen Himmel und Erde. Manch einer unter den Menschen (ver)brauchte schon mehrere Schutzengel. Alfred Böschl hingegen meint, sein Schutzengel hätte es leicht, ein Flügel allein würde schon reichen. So gut fühlt er sich im Leben behütet.
Doch dieser große blaue Flügel ist nicht etwa ein „einarmiger“ Engel. Vielmehr ist er ein Idealbild von all dem, was in unserer Vorstellung einen Schutzengel ausmacht. Ein starker Flügel trägt hier für zwei.
Und er ist gänzlich in Blau getaucht, jener welt¬umspannenden Farbe. Das reine Blau ist die Farbe der Meerestiefe ebenso wie der Unendlichkeit des Firmaments. Seit es Menschen gibt, ist das Blau die Farbe der Götter und Sinnbild für das Gebor¬gensein des Einzelnen im Kosmos von Raum und Zeit. Im 19. Jahrhunderts wurde mit der „blauen Blume der Romantik“ dieses große Weltgefühl zum Sprichwort. Die Kunst der klassischen Moderne kürte das Blau schließlich zur Farbe mit der tiefsten geistigen Ausdruckskraft.
Heute ist das Blau sogar naturwissenschaftlich messbar: es beruhigt die Nerven, erhellt und stärkt das Gemüt, öffnet Herz und Seele für schöne Dinge jenseits des Alltags.
Auch die Schutzengel kommen aus dem Blau! (FF)
Alfred Böschl: "Mein Schutzengel braucht nur einen Flügel"
Eichenholz, ultramarin pigmentiert
Höhe 2,10 m
Im Rahmen des Projektes Da-Sein in Kunst und Kirche bereits in mehreren Kirchen zu sehen, momentan in der Pfarrkirche Maria Immaculata in Speinshart.