Notburga Karl (*1973)
Raum-Installation „faint – Ohn’macht“
Eine Horizontale — ein Holzbalken — ist eingeklemmt zwischen den Betonwänden; die Neonröhren unterstützen den Eindruck von Leichtigkeit. Die Senkrechte lehnt als zweiter Balken gegen die Altarwand. Behangen mit textilen Stoffen, die im Laufe der Installation von den Gläubigen mit mitgebrachten Kleiderresten bereichert werden sollen, bildet dieser den aufgerichteten Körper.
Seine Materialität entwächst der Bedürftigkeit, die den Alltag des Menschen kennzeichnet, ist greifbar und anthropomorph. Dieses Aufwärtsstreben bildet im maximalen Richtungskontrast gegen die mittels Licht immaterialisierte Horizontale eine markante, theologisch deutbare Zäsur. Im Zwischenraum zwischen Horizontalem und Vertikalem, das sich nur aus einer bestimmten Blickachse eröffnet, teilt sich auch die Spannung und Dimension mit, die je nachdem als Ohnmacht oder als Kreuz gedeutet werden kann. Freiheit bzw. Freiwilligkeit durch Dekonstruktion.
Notburga Karl
„faint – Ohn’macht“
Raum-Installation
2011
zu sehen bis Anfang März in der Uni-Kapelle, Ausstellung der KHG (Katholische Hochschulgemeinde Regensburg)
Foto: Photo-Studio Büttner