Bruder Diemar – Konsolfigur in St. Blasius
Die um 1240 begonnene und gegen 1300 fertiggestellte Klosterkirche St. Blasius des Regensburger Dominikanerkonventes zählt zu den bedeutendsten Beispielen der deutschen Bettelordensarchitektur. Über den Architekten, der sich einer heimischen Bauhütte bediente, lässt sich wenig sagen. Zumindest kennen wir jedoch einen Baumeisternamen, der mit der Errichtung der Chöre 1240-1254 in Verbindung zu bringen ist.
Im östlichen Joch des Nordchores befindet sich als Träger eines Knospenkapitels die in den Dienst eingestellte Figur eines Dominikanermönches, den die an der Wand beigegebene Inschrift als BRU/DER DIE/MAR bezeichnet. Diemar trägt die Ordenstracht aus weißem Habit mit schwarzem Gürtel und schwarzem Skapulier und eine Tonsur. Er wendet sich nach Osten und hält in der Rechten einen großen Zirkel, der neben dem Richtscheit das einzige Zeichenwerkzeug des Baumeisters und quasi sein Attribut war.
Die Dominikanerkirche St. Blasius, Albertus-Magnus-Platz 1, ist vom 1. April bis 1. November an Sonn- und Feiertagen jeweils um 11 Uhr über Führungen zugänglich.