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Josef Oberberger (1905-1994)
„Das letzte Wort hat der Humor“

Josef Oberberger Das letzte Wort hat der Humor

„Meine Beerdigung werden wir wohl verpassen“…. schrieb Josef Oberberger (genannt Obé) auf einen Notizzettel mit den bei ihm typischen Korrekturen und Ausstreichungen von Wörtern, weil er selbst beim Niederschreiben noch an der Formulierung ziselierte, und fuhr in dem Textfragment fort “… aber bei unserer Auferstehung sehen wir uns bestimmt.“ – Es scheint ein gelassener und zugleich zuversichtlicher Umgang mit einem von vielen Künstlern entweder tabuisierten oder ins Historische, Mythologische abgeschobenen Thema zu sein.

Aber dies war auch für den Künstler ein Ausweg in den Humor angesichts lebensbedrohender Krankheit, bei und nach einem Aufenthalt in Bad Kreuth und der eigenen Verzweiflung angesichts des nahenden Lebensendes. Bei Obé wird in entsprechenden Stilleben daraus „nature mort“ im Wortsinn.
In dem Blatt „Das letzte Wort hat der Humor“ zeigt Oberberger, wie er sich seine unkonventionelle Himmelfahrt vorstellt. Eine Schranke schräg geneigt als Startrampe nutzend weist er zu einem goldgelben Himmelsstreif hin.
So bleibt für Oberberger ein Vermächtnis, das sich aus seinen letzten Arbeiten ablesen lässt: Seine Stilleben sind ein „memento vivere“ für ein „memento mori“. So wollte er es: Sein letzter Federstrich war Aufbruch zu einem Neubeginn. Dass er ihn künstlerisch würde erfahren können, davon war er am Ende seines Lebens überzeugt.

Clemens Jöckle

Josef Oberberger wurde 1905 in Etzenricht in der Oberpfalz geboren und starb am 2. Dezember 1994 im oberbayerischen Kreuth. Ab 1954 war er Professor für Graphik und Malerei an der Münchner Kunstakademie, an der er selbst als Meisterschüler von Olaf Gulbransson seine Ausbildung absolviert hatte. Oberberger gestaltete zahlreiche Domfenster, unter anderem in Luxemburg, Speyer, Berlin und Regensburg. Bekannt wurde der Maler und Zeichner aber auch mit Fresken, Mosaiken und Plakaten.

Das letzte Wort hat der Humor
1994
Zeichnung/Filzstift/Wachsstift/Papier
Signatur: Obe Kreuth
Inschrift: Jetzt... Es geht aufwärts, Kreuth, Nov. 1994; [Rückseite:] Als Obé das Tegernseer Tal verließ und das Paradies ansteuerte IV
H 29,6 x B 20,9 cm

Leihgabe Oberberger-Stiftung, München

Die letzten Zeichnungen Josef Oberbergers sind zu sehen in der Ausstellung „In Richtung Paradies. Über den Tod im Bilde“, bis 12. Dezember im Museum Obermünster