Warning: Undefined variable $warning in /www/htdocs/w011b27a/domschatz-regensburg.de/old/plugins/content/sketchresponsivetables/sketchresponsivetables.php on line 178

0941 / 597-2530 | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | Obermünsterplatz 7 - 93047 Regensburg


Warning: Undefined variable $warning in /www/htdocs/w011b27a/domschatz-regensburg.de/old/plugins/content/sketchresponsivetables/sketchresponsivetables.php on line 178

Johanna Obermüller (*1938)
Fahnen und Chiffren

Fahnen und Chiffren Johanna Obermüller

Chiffren sind Zeichen oder unleserliche Schrift. Johanna Obermüllers Chiffren sind zunächst scheinbar einfach in der Form und von 1,80 m bis 4 m groß. Sie nützen das ganze Papierformat oder werden aus mehreren Teilen zusammen gesetzt. Schließlich werden die Chiffren komplexer, mehr verschlüsselt und wieder kleiner im Format. Bei etwa zwei Meter Größe haben sie eine wirkliche Länge von acht Metern.

Es sind im wörtlichen wie übertragenen Sinn Wegstrecken, die irgendwann anfangen und irgendwann zögerlich sanft oder mit einem Paukenschlag enden. In der Linien-, besser in der Flächenführung von dick nach dünn, von gestolpert zu präzise liegt die Dynamik. Änderungen und Nacharbeit sind nahezu ausgeschlossen, weil jeder neue Pinselstrich sichtbare Flecken hinterlässt. Den einzelnen Arbeiten gehen kleinformatige Skizzen voraus, bevor die Künstlerin zum großen Format wechselt. Pendelnd zwischen Spontaneität und Konstruktion immer unter Einbeziehung des Zufalls, ist vor allem Präsenz und Konzentration vonnöten. „Ohne Meditation geht nichts“, beschreibt Johanna Obermüller den Schaffungsprozess. Dann werden die Wegstrecken dichter und unübersichtlicher. Das Papier wird aufgefalten, so dass Teile je nach Blickwinkel unsichtbar werden. Strukturen entstehen, die mit der ursprünglichen Wegstrecke nur noch bedingt zu tun haben. In der Erinnerung bleiben nur manche Dinge präsent, andere verschwinden oder kommen erneut ins Bewusstsein. Die Chiffren sind meistens von zwei Seiten her zu betrachten von hinten und von vorne oder haben zwei halb transparente Ebenen. Was groß und fast immateriell aussieht, bekommt durch die Faltung plastisch-taktile Form. Seit 16 Jahren mit Unterbrechungen arbeitet die gebürtige Rumänin mit Pseudokalligraphien. Sie benutzt handgeschöpftes Papier aus Maulbeerbaumrinde. Die Pinsel fertigt sie meist selbst.

Weg 3 (links)
1995- 2007
Kosopapier gefalten, wasserunlösliche Farbe
90 x 220 cm

Großes Braun doppelt (Mitte)
1999
Kosopapier, wasserunlösliche Farbe + Tee
135 x 170 cm

Weg 4 (rechts)
2007
Papier gefalten, wasserunlösliche Farbe
35 x 200 cm

siehe auch Ausstellung Dialog 8