Blick vom Herzogspark zum Dom
Otto Baumann (1901-1992)
„Schon während seiner Oberndorfer Jahre begann Baumann, sich mit dem Regensburger Stadtbild zu beschäftigen und als er dann 1959 ganz nach Regensburg zurückkehrte, wurde für ihn, der immer vom Naheliegenden sich die Welt erschloss, die Stadt fast zwangsläufig zum bevorzugten Thema seiner Malerei. Eine Stadt wie Regensburg bot dafür viele Möglichkeiten.
Anhand seiner Bilder lässt sich leicht rekonstruieren, wo Baumann seine Staffelei aufbaute. Am anziehendsten erwiesen sich für ihn immer wieder Standorte am Ufer der Donau. Wiederholt stand oder saß Baumann beim Herzogspark am nordwestlichsten Ende der ummauerten Altstadt, um von dort einen Überblick über die Stadt mit der Donau zur Linken zu gewinnen...“ (zitiert aus: Dr. Werner Timm: Otto Baumann – Willi Ulfig – Kurt von Unruh, hrsg. von der Sparkasse Regensburg 1995, S. 14.)
Otto Baumann, der von 1920 bis 1934 an der Kunstgewerbeschule Köln und an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert hatte, kam von einer strengen Schule des Sehens. Er legte größten Wert auf die genaue Widergabe der Farben, der Valeurs, der warmen und kalten Töne. Seine Farben sind locker und sicher gesetzt. Auf die Frage, was an den Bildern Otto Baumanns das Besondere und wohl auch das Bleibende ist, antwortete sein Freund und Schüler Walter Zacharias (gest. 2000): „Die Kunst wird immer mehr Großstadtkunst und Kunst aus dem Intellekt. Die Bilder Otto Baumanns sind das Gegenteil: sie sind eine naturnahe, organisch gewachsene Kunst bayerischer Prägung, mit großer Ehrlichkeit das Malerische so einfach als es ihm möglich war, klingen zu lassen, mit ausgereiftem Können in jeder Beziehung, und es wird in Zukunft ganz sicher viele Kunstfreunde geben, welche gerade diese Malerei schätzen, weil wir darin immer ärmer werden.“
Aquarell, undatiert
48 x 65,8 cm
Leihgabe der Sparkasse Regensburg
zur Zeit zu sehen im Domplatz 5, Innenstadtseelsorge