Bischof Ignatius von Senestréy (1858-1906) gab 1871 als Stiftung für den Dom eine feierliche kirchliche Amtstracht in Auftrag. Das prunkvollste Detail des kostbaren Ornats ist das Pluviale, das Rückenschild eines Rauchmantels, des Festmantels eines Priesters für liturgische Handlungen außerhalb der Messfeier. Die in Gold und farbiger Seide gestickte Darstellung auf dem Schild zeigt die Verkündigung an Maria. Der Engel ist von links hereingetreten und beugt sein Knie vor der Jungfrau. In der Linken hält er ein Szepter, die rechte Hand ist mit ausgestrecktem Zeigefinger erhoben. Maria kniet vor einem Betpult mit Buch und wendet sich halb dem Engel zu. Den Hintergrund bildet eine vielfach ornamentierte Brüstung, über der sich fünf halbrund abschließende Pfeilerarkaden erheben. In der mittleren Arkade erscheint in einem goldenen Medaillon die Taube des Heiligen Geistes.
Zusätzlich zu dem reich verwendeten Gold sind bei der Stickerei der Figuren farbige Seidenfäden in zahlreichen Pastelltönen verarbeitet; außerdem ist der Hintergrund der Darstellung mit verschiedenfarbigen Seidenstoffen hinterlegt. So scheint es, als wäre Gold in verschieden gestuften Farbtönen zur Stickerei verwendet worden. Das Pluvialeschild ist von einer gewebten Goldborte gerahmt, an die in dichter Reihung geknüpfte Troddeln mit langen Goldfransen genäht sind.
Den Entwurf für das Motiv des Pluvialeschildes hatte der Regensburger Domvikar Georg Dengler gezeichnet, wobei er eine Vorlage des damals weit bekannten Wiener Akademieprofessors Johann Klein (1823-1883) benutzte. Gestickt wurde die Verkündigungsdarstellung von den Armen Schulschwestern in München, die übrigen Gewänder des Ornats von den Armen Franziskanerinnen im Kloster Mallersdorf.
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