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Dominikanerkirche St. Blasius - ein Meisterwerk der Gotik

Wegen Restaurierungsmaßnahmen geschlossen

Dominikanerkirche St. Blasius Regensburg

Sie ist ein Meisterwerk der Gotik und eine der bedeutendsten Bettelordenskirchen Deutschlands: die Dominikanerkirche St. Blasius aus dem 13. Jahrhundert. Nach dem Dom St. Peter ist sie die wichtigste gotische Kirche in Regensburg. Die mächtige, nahezu 73 Meter lange Basilika besticht besonders im Innenraum durch strenge Monumentalität und gelungene Schlichtheit. Sie birgt neben vielen Kunstwerken den wohl ältesten Fries der 14 Nothelfer von 1331 und die Schutzmantelmadonna (um 1500), die mit ihrem Gewand Vertreter der mittelalterlichen Stände mit beeindruckend individuell gestalteten Gesichtern umhüllt.

Wegen Restaurierungsmaßnahmen sind derzeit leider keine Führungsangebote möglich

 

Wissenswertes über die Dominikanerkirche

Bischof Siegfried berief 1229 die Dominikaner nach Regensburg, die hier die 5. Niederlassung ihres Ordens in Deutschland gründeten. Dominikanerkirche St. Blasius Regensburg SonnenuhrWie die Minoriten erfreuten auch sie sich großer Beliebtheit und erfuhren so wichtige materielle Hilfe. Eine alte Konventstradition will wissen, Albert der Große habe als Bischof von Regensburg (1260-62) zum Bau des Kirchenchores beigetragen. Zur Zeit seiner Blüte im späten 15. Jahrhundert zählte St. Blasius mit 49 Konventualen zu den größten Dominikanerklöstern Deutschlands. 1809 löste Carl Theodor von Dalberg das Kloster auf. 1810 wurde das Gotteshaus zur Kongregationskirche der Marianischen Männerkongregation. Die Kirche ist im Besitz des Freistaates Bayern und dem Domkapitel Regensburg zur Nutzung überlassen.
Die Dominikanerkirche St. Blasius birgt viele sehenswürdige Ausstattungsstücke. Der neugotische Hochaltar trat 1869 an die Stelle eines klassizistischen Ziborienaltars. Aus dem späten 15. Jahrhundert stammt indes das schlichte eichene Chorgestühl vor Wandmalereien aus zwei Epochen. Das südliche Seitenschiff schmückt ein 1331 entstandenes Fries von 14 Heiligen. Es ist der wohl älteste Zyklus der 14 Nothelfer, deren Kult um diese Zeit in Regensburg entstanden zu sein scheint. Der Sakramentsaltar bewahrt eine viel verehrte Schutzmantelmadonna (um 1500), die mit ihrem Mantel Vertreter der mittelalterlichen Stände – Adel, Geistlichkeit, Bürger, Bauern – umhüllt, mit beeindruckend individuell gestalteten Gesichtern. Und noch eine Besonderheit gibt es im nördlichen Nebenchor zu entdecken: Im östlichen Joch findet sich am Pfeiler die Figur des Dominikanermönches Bruder Diemar, der durch Zirkel und Richtscheit als einer der Baumeister der Chöre anzusehen ist.

Bei den Führungen ist auch der Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert mit seinem spätgotischen Springgewölbe (1418/24) Albertus Magnus Freskozu sehen. Im Westflügel führt eine Rokkokotüre (1768) im alten Portal in den ehemaligen mittelalterlichen Hörsaal, der seit 1694 als Kapelle dem hl. Albertus Magnus geweiht ist. Fürst Albert von Thurn und Taxis ließ zum Ende des 19. Jahrhunderts die Kapelle seines Namenspatrons regotisieren. Erhalten blieb der Charakter als Auditorium mit einer an den Wänden umlaufenden Sitzbank mit ausgestochenen Studiensinnsprüchen und einer Lehrkanzel, einem doppelstöckigen Katheder, aus dem 15. Jahrhundert.
In St. Blasius nahm die Geschichte der Hochschulbildung ihren Anfang. Albertus Magnus unterrichtete in St. Blasius ungefähr zwei Jahre lang seine Mitbrüder. Nach der Auflösung des Dominikanerkonvents zog das königlich-bayerische Lyzeum Albertinum in das ehemalige Klostergebäude ein. Aus diesen Wurzeln entwickelte sich schließlich die Philosophisch-Theologische Hochschule, die ebenfalls den mittelalterlichen Universalgelehrten zu ihrem Schutzpatron wählte. Sie befand sich dort bis zur Eröffnung der heutigen Universität Regensburg im Jahr 1967.

 

"Mein Lieblingsort in St. Blasius" -
Unsere Kirchenführer stellen ihre Favoriten vor


Ulrike Forster-Gassenmeyer M.A.

"Mein Favorit sind die Wandmalereien zur Legende der hll. Sebastian und Thomas von Aquin. Die Heiligenvita der beiden ist in jeweils acht Folgen sehr ausdrucksstark, detailfreudig und liebevoll gestaltet, so dass ihre Legende anschaulich greifbar wird. Vor allem die Darstellung vielfältiger Gegenstände des alltäglichen Lebens sowie die zeitgenössische Kleidung vermitteln kulturgeschichtlich interessante Details der Zeit um 1500. Zudem ist die Folge zur Legende des Thomas von Aquin sehr selten."

 

Das Lieblingswerk von Christiane Haupt M.A.: Bruder Diemar

Christiane Haupt B.A.

"Besticht der Kirchenbau grundsätzlich – gemäß dem Armutsideal der Bettelorden – durch Schlichtheit und weitgehenden Verzicht auf bauplastische Schmuckformen, überwältigt den Besucher der nördliche Nebenchor mit seiner Vielzahl an figürlichen Darstellungen: Besonders die drei Trägerfiguren unter den Dienstkapitellen springen einem regelrecht ins Auge – werden die ersten beiden von der Last des Baus, die auf ihnen zu ruhen scheint, nahezu zerdrückt, ist die dritte Figur durch die Gewandung eindeutig als Dominikaner zu identifizieren. Ein großer Zirkel in seiner rechten Hand weist ihn wohl als Baumeister oder Bauleiter zumindest dieses Nebenchores aus. An prominenter Stelle hat sich Bruder Diemar, so lässt sich der ersten deutschsprachigen Inschrift in Regensburg entnehmen, ein erstaunliches Denkmal gesetzt.
Die weitere Ausstattung des Nebenchores zeugt von der Beliebtheit der Kirche als letzte Ruhestätte – zahlreiche, ursprünglich in den Boden eingelassene, Grabsteine erinnern an frühe Förderer und Stifter des Konvents, so die Grabplatten der Herren von Weichs mit der auffälligen Helmzier oder der Grabstein der Kunigunde von Sünching († 1296), die einen steigenden Eber im Wappen trägt. Der restaurierte Wappenfries von 1300, auf dem ebenjene Namen wiederkehren, ist wohl ein Gedenkfries für die verstorbenen Wohltäter."

 

 

 

Der Lieblingsort von Daniel Rimsl M.A.: der ungewöhnliche Kreuzgang

Dominikanerkirche Daniel

 

"Besonders reizvoll und eigenartig finde ich im Umgriff der Dominikanerkirche das Rippengewölbe im Kreuzgang mit seinen hin und her springenden Schlusssteinen. Es wurde wohl um 1430 eingezogen, während der Kreuzgang selbst älter ist; er dürfte bereits um 1300 gebaut worden sein, und da er ursprünglich flach gedeckt war, sind Fenster- und Türöffnungen nicht aufeinander abgestimmt und liegen oft nicht exakt gegenüber: So stehen sich auch nicht – wie sonst üblich – ein Fenster und eine Tür gegenüber, sondern ein Fenster und je ein Konsolstein für das Gewölbe. Bei der Einwölbung konnte man sich diese bauliche Unregelmäßigkeit für eine architektonische Spielerei zunutze machen. Hier zeigt sich eine Tendenz der Spätgotik zum zunehmend Verspielten hin: Die Frühgotik lässt in der Dominikanerkirche die Gewölbejoche sich in strenger Regelmäßigkeit von der Westwand bis zur Apsis wiederholen; das spätgotische Gewölbe des Kreuzganges ist architektonisch bewusst etwas verunklärt und vermittelt einen fast wankenden Eindruck.
Das Springrippengewölbe ist eine eher seltene Wölbeform; in ähnlicher Gestaltung findet es sich im Eichstätter Domkreuzgang." 

 

 

 

 

Günter Weicherts Lieblingswerk ist der "Zyklus der 14 Nothelfer"

Dominikanerkirche Weichert bearbeitet-1

 

 "Die bildliche Darstellung des Nothelferzyklus nimmt von Regensburg ihren Ausgang. Die älteste bekannte Wandmalerei zu diesem Thema stammt mit einiger Sicherheit aus der Zeit vor 1331 – und zwar von der südlichen Seitenmauer der Dominikanerkirche St. Blasius. Leider wurde die Heiligenreihe, die damals übertüncht war, durch das Einsetzen der Sakristeitür 1897 zum Teil unwiederbringlich zerstört, so dass nur noch fünf Figuren am Anfang und fünf Figuren am Ende zu sehen sind. Abgeschlossen wird die Reihe durch einen überlebensgroßen Christophorus, der das Jesuskind auf der Schulter trägt und angerufen wurde, um keinen unvorbereiteten Tod erleiden zu müssen."