Ausstellung von 10. Juni bis 31. Oktober 2011 im Museum St. Ulrich
Farbe und Licht: In kraftvollen Bildern setzte der Maler Tobias Kammerer seine Philosophie um. Die Ausstellung „aktionen des lichts“ zeigte im Museum St. Ulrich am Dom seine Werke, deren farbige Intensität nahezu überwältigend ist. Die Bilder fügten sich in den frühgotischen Raum ein, nahmen Farben und Formen auf, regten in der direkten Gegenüberstellung mit Exponaten aus dem Mittelalter an, vielleicht auch auf.
„Viele seiner Bilder wirken wie einfache Gesten, zeigen ähnlich der Stenografie Chiffren eines eigenen, seines künstlerischen Universums. Über viele Jahre hin entwickelt sich diese Freiheit der Form und der Farbe; was wir hier sehen, ist die Urkraft der Farbe schlechthin“, beschrieb Dr. Walter Zahner die Arbeiten Kammerers. „Die Idee, drei Diptychen wie eine Art Fries hier an die Emporenbrüstung zu fixieren, gibt dieser Ausstellung nicht nur eine besondere Note, sie verwandelt auch den Raum der St. Ulrichs-Kirche, natürlich nur temporär, aber doch sehr intensiv.“ Die Werke veränderten ihre Wirkung je nach Lichteinfall, „denn nur über die Wahrnehmung des Lichts werden wir der Farben gewahr, wird unsere Umwelt in ihrer Farbigkeit sichtbar“.
Tobias Kammerer, geboren 1968, lebt auf dem Oberrotenstein bei Rottweil. Er studierte freie Malerei und Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Malerei ist für ihn die Möglichkeit, etwas zu erklären was man fühlt und nicht weiß. Farbe steht für ihn als elementarstes wahrhaftigstes Instrument.
Kammerer reizt es, sich weder von Formaten noch von künstlerischen Disziplinen einengen zu lassen. Daraus erklärt sich seine Liebe zum Großformat und zur Kunst im Kirchenraum. Denn in der Überwindung von Grenzen und Disziplinen liegt das Neuland. Seine Farbuniversen ziehen als Wand-, Deckenmalerei oder Glasgestaltung in profane wie in sakrale Räume ein, unter anderem in drei Kirchen im Bistum Regensburg: in Irlbach im Landkreis Regensburg sowie in Rötz und Windischbergerdorf im Landkreis Cham.