Ausstellung Regensburger Künstler vom 12. April bis 15. Mai 2011 in der Kirche Santa Maria degli Angeli in Rom
„Es ist wichtig, dass Kunst und Kirche einen Weg zusammen gehen“, sagte Kardinal Gianfranco Ravasi. Der Präsident des Päpstlichen Rates für Kultur und der päpstlichen Kommission für die Kulturgüter der Kirche eröffnete als Schirmherr zusammen mit dem Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller in Rom die Ausstellung „Veritas + Vita = Ars“. In der Albergatikapelle der römischen Kirche Santa Maria degli Angeli am Ende des 91 Meter langen und 27 Meter breiten Querhauses zeigten ihre Werke: Alois Achatz, Annette Beisenherz, Alfred Böschl, Tobias Kammerer, Rudolf Koller, Helmut und Ruthild Langhammer, Herbert Lankl, Ruth Lynen, Manfred Mayerle, Heiner Riepl, Astrid Schröder und Peter Wittmann.
Ravasi zitierte als Ausgangspunkt für seine Gedanken zum Verhältnis von Kunst und Kirche den amerikanischen Schriftsteller Henry Miller: „Kunst und Religion dienen zu Nichts, es sei denn, den Sinn des Lebens zu offenbaren.“ Auch der Maler Paul Klee habe Religion und Kunst als zwei Wege beschrieben, die zu einem Ziel führen. Kunst gab für ihn nicht das Sichtbare wieder, „sondern macht sichtbar“. Kardinal Ravasi unterstrich, dass Kunst, auch wenn sie dem Glauben fern ist, das Unendliche sichtbar machen möchte. „Auch wenn eine Institution, eine Diözese eine solche Veranstaltung wie diese Ausstellung macht, dann ist es die Aufgabe, etwas aufzubauen, was beide Dimensionen hat. Hier in dieser Präsentation sehen wir ein Beispiel, durch die Kunst Dieses auszudrücken.“ Der Weg der Wahrheit und der Weg der Schönheit gehen eigene Wege, „aber sie streben auf das gleiche Ziel hin“. Dies habe auch Papst Benedikt XVI. bei seinem Treffen mit den Künstlern 2009 hervorgehoben mit einem Zitat von Hermann Hesse: „Kunst bedeutet, in allen Dingen Gott zu zeigen.“
Bischof Gerhard Ludwig Müller blickte in seiner Eröffnungsrede auf die 2000-jährige Geschichte und Tradition der Beziehung von Kunst und Kirche. Er ging auf die Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Freiheit der Künstlerinnen und Künstler ein, die „nicht Untergebene, sondern Partner in einem gemeinsamen Dienst“ sind. „Mein Bistum und unsere Künstlerinnen und Künstler sehen in dieser Schau eine Ehrung für den Heiligen Vater“, drückte der Regensburger Bischof aus. Die Ausstellung zeitgenössischer Künstler aus Ostbayern mit 32 gezeigten Skulpturen, Zeichnungen, Gemälden und Installationen war Papst Benedikt XVI. zu seinem 84. Geburtstag, zum sechsten Jahrestag seines Pontifikats sowie zu seinem 60sten Priesterjubiläum als Gruß aus der Heimat gewidmet.
Papst Benedikt XVI. bedankte sich bei der Audienz auf dem Petersplatz persönlich für das Geschenk. Der Leiter der Regensburger Diözesanmuseen Dr. Hermann Reidel und die Künstler Alfred Böschl und Helmut Langhammer übergaben ihm den Katalog zur Ausstellung an historischem Ort.
1561 wurde unter der Leitung Michelangelos mit dem Bau der Basilika Santa Maria degli Angeli e dei Martiri an der Piazza della Repubblica nahe dem Bahnhof Termini begonnen. Sie entstand in den Ruinen der Diokletianthermen. Die Exponate der Regensburger Künstler wurden an einem besonderen Platz päsentiert: Die Ausstellungsfläche ist begrenzt von einem mit über 45 m Länge in wissenschaftlicher Genauigkeit in den Fußboden des Gotteshauses eingearbeiteten Meridian, die Linea Clementina. Papst Clemens XI. setzte eine Kommission zur Überprüfung des Gregorianischen Kalenders ein. Der Meridian diente als Bezugspunkt der mathematischen und astronomischen Berechnungen und wurde am 6. Oktober 1702 seiner Bestimmung übergeben.