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Foto: Katharina Ponschab

Fotografien des Ausbaus der Domtürme von 1859‒1869

Als der Ausbau der Domtürme im Sommer 1860 begann, vollzog sich in der Erscheinung des Regensburger Stadtbildes eine tiefgreifende Veränderung, die durch eine damals noch neue Technologie eingefangen wurde: Die Fotografie. In eindrucksvollen Bildern wurde der Fortschritt an den Domspitzen vom Stand kurz vor Baubeginn 1859 bis zu ihrer Vollendung im Jahr 1869 und darüber hinaus abgelichtet und dokumentiert.

Auftraggeber der Ablichtungen des Baufortschritts war der Dombauverein. Noch vor seiner Bischofsweihe hatte Ignatius von Senestrey im Frühling 1858 die Gründung des Vereins verkündet, dessen Aufgabe war, die Finanzierung des Ausbaus zu ermöglichen und zu verwalten. Mitglied war jeder Gläubige der Diözese. Der Mindestbeitrag, der sogenannte St.-Peters-Pfenning, wurde so niedrig angesetzt, dass jeder ihn entrichten und so den Domausbau mitfinanzieren und als Gemeinschaftswerk aller Gläubigen moralisch unterstützen konnte. Zu diesem Zweck wurde auch die Petrusfigur im Inneren des Domes um einen neuen Sockel mit eingebautem Opferstock, gewidmet „Zum Dombau“, erweitert und feierlich an der inneren Westwand positioniert. Heute ist sie mit Opferstock im hinteren südlichen Seitenschiff zu sehen.
Die Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten in der Fotografie einige Jahre zuvor eröffnete es dem Dombauverein außerdem neue Arten der Finanzierung. Durch Ablichtung in regelmäßigen Abständen konnte der Fortschritt am Bau genauestens dokumentiert werden. Die entstandenen Fotografien wurden anschließend vervielfältigt und konnten verkauft oder zu Werbezwecken an Spender größerer Geldbeträge, wie dem König, überreicht werden.
Zehn dieser Fotografien waren 2019 in der Ausstellung „Zwei Türme für den König“ zu sehen. (Katharina Ponschab)